Clean Beauty oder Greenwashing?
valérie demarsDer „Clean Beauty“-Claim: Tor zum Greenwashing?
Cosmebio informiert uns über den Ursprung des „Clean Beauty“-Claims
Sauber Adj. Inv. : was ordentlich und sauber ist
Vor einigen Jahren erschien diese Terminologie auf dem französischen Markt. Auch wenn der Ursprung in den USA liegt, handelt es sich um eine neue Marketingmethode, die Kosmetika bewirbt, die eine sogenannte „saubere“ Zusammensetzung aufweisen.
„Clean Beauty“ wurde von Marken genutzt, die Produkte mit mehr natürlichen Inhaltsstoffen und weniger unnötigen oder sogar schädlichen Inhaltsstoffen anbieten wollten.
Dieser an sich noble Ansatz ist in hohem Maße auf den amerikanischen Regulierungskontext zurückzuführen. In den Vereinigten Staaten sind gemäß den amerikanischen Vorschriften nur etwa zehn Moleküle verboten, während es in Europa mehr als 1.300 gibt. Clean Beauty entstand daher als Reaktion auf diese mangelnde Regulierung.
Trotz sehr strenger europäischer Vorschriften und eines starken Bio-Siegels hat „Clean Beauty“ immer noch seinen Platz auf dem französischen Markt gefunden. Ein Markt, der, wie wir Sie erinnern, bereits von unserem Bio-Label profitiert, dessen Anforderungen viel strenger und präziser sind als die Verpflichtungen einiger nicht zertifizierter Marken, die sich als Clean Beauty bezeichnen.
Den hehren Versprechen sauberer Schönheit geht die Luft aus, sobald sie versuchen, den Verbraucher durch Geschichtenerzählen zu täuschen, ohne Beweise für ihr tatsächliches Engagement zu liefern.
Da die Verwendung des Begriffs „Clean Beauty“ nicht reguliert ist, kann er für alle Marken verwendet werden: diejenigen, die Kosmetika auf Basis petrochemischer Inhaltsstoffe anbieten, diejenigen, die Kosmetika auf Basis petrochemischer Inhaltsstoffe anbieten, aber nicht zertifiziert sind (also mit (mangelnde Rückverfolgbarkeit der Rohstoffe) und solche, die wirklich biologisch zertifiziert sind.
Ein Anspruch ohne Kontrolle oder Zertifizierung
Das Fehlen einer Definition oder offizieller Spezifikationen für Clean Beauty sorgt dafür, dass das Engagement von Marken, die behaupten, Teil dieser Bewegung zu sein, unklar bleibt, was in der Tat sehr offen bleibt. Für sie ist „Clean Beauty“ eine einfache Antwort auf das Bedürfnis der Verbraucher nach Sicherheit.
Tatsächlich verbergen sich hinter dieser Terminologie viele Missbräuche:
Erstes Beispiel: Eine Marke, die in ihrem Slogan „Clean Skin Care“ ausgibt, vermarktet ein Produkt, das viele synthetische Inhaltsstoffe, aber auch schädliche Inhaltsstoffe enthält, die durch unseren COSMOS-Standard verboten sind: Carbomer (verdächtig krebserregend), Phenoxyethanol (reizend, vermutet). giftig für Leber und Blut, sehr umweltschädlicher Herstellungsprozess), Natriumhydroxymethylglycinat (Formaldehydabspalter).
Auf den zweiten Fall möchten wir hinweisen: Eine Marke, die das Label „Clean Beauty“ trägt und behauptet, „Clean Certified“ zu sein, verwendet Sodium Cocoyl Isethionate (SCI) in ihren Produkten.
Es handelt sich um einen Inhaltsstoff, der im COSMOS-Standard insbesondere aufgrund seines sehr umweltschädlichen Herstellungsprozesses im Zusammenhang mit schweren Chemikalien verboten ist. Es erscheint uns widersprüchlich zu sagen, dass ein Produkt „sauber“ ist, wenn es zur Umweltverschmutzung beiträgt und die Gesundheit der Arbeitnehmer schädigt.
Clean Beauty sollte nicht mit „Zertifizierung“ und schon gar nicht mit „Bio“ verwechselt werden.
Alle zertifizierten Bio-Kosmetika (daher das Label Cosmébio) sind „sauber“, aber nicht alle Kosmetika, die den Anspruch haben, „sauber“ zu sein, sind bio-zertifiziert. Der oben erwähnte Mangel an Kontrolle hat einen Markt mit vielen „Frei von“-Ansprüchen und „Schwarzen Listen“ geschaffen. Wie kann sich der Verbraucher zurechtfinden?
Wenn eine Marke außerdem ohne Zertifizierung behaupten kann, dass ihre Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs seien, wie kann der Verbraucher dann sicher sein, dass beispielsweise das in ihrer lNCl-Liste genannte „ASCORBYL PALMITATE“ nicht ursprünglich synthetischen oder tierischen Ursprungs ist?
Was uns an der Terminologie „Saubere Schönheit“ stört, ist, dass sie dazu dient, strengere Angaben wie „Naturkosmetik“ und „Biokosmetik“ zu ersetzen, die der Verordnung Nr. 655/2013 unterliegen und von der DGCCRF* kontrolliert werden.
Abschluss
Seit seiner Ankunft in Frankreich hat „Clean Beauty“ mit einer einfachen Botschaft die Aufmerksamkeit der Verbraucher auf sich gezogen, manchmal auf Kosten der Zertifizierung und „echter“ Bio-Kosmetik.
Mit dieser Position möchten wir den Verbraucher daran erinnern, dass nur die Natur- und Bio-Zertifizierung eine echte Garantie für die Zusammensetzung von Kosmetika bietet. Darüber hinaus werden nur Labels wie Cosmébio von ADEME als „ausgezeichnet“ ausgezeichnet. Wir laden den Verbraucher daher ein, sich über die wahren Beweggründe von Marken zu informieren, die den Anspruch erheben, saubere Schönheit zu sein. Ohne Zertifizierung entdecken wir manchmal eine paradoxe Realität.
Daher bekräftigen wir eindeutig, dass „Storytelling“ zum Marketingansatz von Marken gehört, dass jedoch heute nur das Cosmébio-Label und der COSMOS-Standard dem Verbraucher eine echte Garantie in Bezug auf die Produktzusammensetzung und die Sicherheit der Formeln bieten.
Um gute Kosmetika auszuwählen: „Sauber“ ist gut! Aber Bio ist besser!
QUELLEN:
1 https://www.fda.gov/cosmetics/cosmetics-laws-regulations/prohibited-restricted-ingredients-cosmetics
2 https://www.economie.gouv.fr/files/files/directions_services/cge/filiere-parfums-cosmetiques.pdf?v=1648227721